Diamanten vs. Gold – ein Vergleich

Seitdem sich die Zinsen in einem Allzeittief befinden, denken immer mehr Anleger über alternative Geldanlagen nach. Sie suchen nach Wertbeständigkeit und Sicherheit für ihr investiertes Vermögen. Der Klassiker unter den Anlagemöglichkeiten ist Gold. Das Edelmetall hat sich bisher stets als die Krisenwährung schlechthin bewährt. Aktuell rückt eine weitere Alternative in den Fokus der Betrachtung: Der Diamant. Er ist schön, wertvoll und verleiht verschiedensten Schmuckstücken das gewisse Extra. Je nach Schliff, Karat, Reinheit sowie Gewicht ist der Edelstein sehr viel Geld wert. Das liegt unter anderem daran, dass er selten und der Bestand auf eine begrenzte Zahl limitiert ist. Doch macht dieser Umstand den Diamanten wirklich zu einer ebenso lukrativen Wertanlage wie Gold? Diamanten vs. Gold: Dieser Frage gehen wir für Sie auf den Grund.

Krisenwährungen mit Seltenheitswert

Sie fragen sich, ob Sie Diamanten oder Gold kaufen sollen? Die Beliebtheit beider Anlagemöglichkeiten steigt in unsicheren Zeiten massiv an. Die geringen Schwankungspreise beider Materialien machen sie zu idealen Krisenwährungen, da sowohl Diamanten als auch physisches Gold Ihr Vermögen vor einem Totalverlust schützen. Der Edelstein ebenso wie das Edelmetall ist nur begrenzt verfügbar – der Bestand sinkt stetig. Angebot und Nachfrage bestimmen demnach den Preis. In puncto Seltenheitswert liegt der Diamant aktuell ganz klar vorn, da seit Jahrzehnten kein Diamant mehr in einer Edelstein-Mine gefunden wurde. Somit ist die Nachfrage deutlich größer als das vorhandene Angebot, wodurch Sie mit dieser Wertanlage höhere Preise erzielen können. Ein Fund physischen Goldes ist zum aktuellen Zeitpunkt hingegen jederzeit möglich. Der Goldpreis wird erst in die Höhe schießen, wenn die Ressourcen der noch bestehenden Goldminen erschöpft sind.

Diamanten vs. Gold: Mit einem Blick auf Sicherheit und Wertbeständigkeit schneiden beide Materialien sehr gut ab.

Die Notwendigkeit von Fachkenntnissen

Privatpersonen, die sich für Diamanten als Wertanlage entscheiden, brauchen das notwendige Expertenwissen. Ansonsten kann es Ihnen schnell passieren, dass Sie beim Kauf übervorteilt werden. Die Qualität eines Diamanten wird durch folgende Kriterien bestimmt:

  • Reinheit (Clarity): Dazu zählen eventuell vorhandene Makel, Inklusionen oder Fehler.
  • Schliff (Cut): Relevant ist neben der Form die Symmetrie eines Diamanten. Je besser der Schliff, umso größer die durch Einfall des Lichts entstehende Reflexion.
  • Gewicht (Carat): Ein Karat besteht exakt aus 0,2 Gramm. Je höher das Gewicht, umso besser der Preis.
  • Farbe (Color): Je weniger Verfärbungen der Edelstein besitzt, umso stärker ist die Lichtreflexion und umso höher der Preis.

Das bedeutet, dass Sie nicht im Vorfeld sagen können, wie hoch der Diamant-Preis ausfällt. Denn jeder Edelstein muss einzeln für sich sowie individuell von einem fachkundigen Experten bewertet werden. Wichtig ist außerdem ein vorhandenes Zertifikat. Achten Sie darauf, dass dieses entweder von Deutschen Diamanteninstitut oder von einer weltweit anerkannten Institution wie dem Gemological Institute of America ausgestellt wurde. Gold als Geldanlage ist dagegen unproblematischer. Während es für Diamanten weder einen geregelten Markt noch einen offiziellen Kurs gibt, liegt der Vorteil in der Frage Diamanten vs. Gold hier ganz klar beim physischen Gold. Für Gold gibt es einen einheitlichen Goldpreis, der täglich neu ermittelt wird. Kursänderungen der Vergangenheit sind sichtbar und gut dokumentiert. Sie können somit jederzeit über die Kursentwicklung informieren. Eine Rolle spielen nur das Gewicht und die Feinheit des Edelmetalls. Eine Unze Gold wird immer mit dem jeweiligen Tarif vergütet.

Wie aufwändig ist die Lagerung?

In diesem Punkt befindet sich Gold deutlich im Nachteil: Sie benötigen ausreichend Platz, um Edelmetalle zu lagern. Diamanten sind hingegen kleiner und deutlich leichter als Gold. Nichtsdestotrotz ist ein Tresor oder ein Schließfach in einer Bank notwendig, um die Sachwerte sicher zu verstauen. 

Wie schnell können Sie Ihre Investition zu Geld machen?

Manchmal besteht Handlungsbedarf und Sie müssen angelegte Sachwerte innerhalb kurzer Zeit in Kapital umwandeln. Gold als Wertanlage ist leichter und deutlich schneller zu veräußern, weil es einerseits einen großen Markt dafür gibt. Andererseits macht der Goldpreis jede Transaktion transparenter. Sowohl Sie als auch der Händler wissen, wie viel eine Unze Gold wert ist. Bei Diamanten ist das anders: Kein Diamant gleicht dem anderen. Es ist daher immer eine detaillierte Begutachtung notwendig, wenn Sie einen Diamanten verkaufen wollen. Bei der Frage Diamanten vs. Gold hat in diesem Punkt das Edelmetall klar die Nase vorn.

Welche Besteuerung kommt auf Sie zu?

Es gibt eine Freigrenze von 600 Euro, wenn Sie Ihr Gold oder Ihre Diamanten innerhalb eines Jahres nach dem Kauf wieder veräußern wollen. Warten Sie jedoch mindestens zwölf Monate mit dem Verkauf, fällt die Besteuerung weg. Bedenken Sie allerdings, dass bei Diamanten als Geldanlage zusätzlich 19 Prozent Mehrwertsteuer anfallen. Daher lohnt sich ihr Verkauf oftmals erst nach einigen Jahren – sofern eine Wertsteigerung zu verzeichnen ist.

Diamant vs. Gold - was ist die bessere Geldanlage?

Bei Gold ist die Antwort eindeutig: Wirklich jeder kann in Gold investieren. Sie benötigen nicht zwangsläufig einen Experten an Ihrer Seite, die Preise sind ganz simpel im Internet zu finden und das Edelmetall ist auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich zu erwerben. Die Handhabung mit Diamanten ist deutlich schwieriger. Wir raten Privatpersonen vom Kauf eines Diamanten ohne eine Expertenmeinung ab. Dafür gibt es zu viele Faktoren, die den eigentlichen Preis entscheiden. Ein weiterer Nachteil von Diamanten ist die anfallende Mehrwertsteuer. Außerdem sind die Edelsteine nicht für jedermann als Wertanlage geeignet, da selbst der Preis eines halbkarätigen Diamanten im vierstelligen Bereich liegt. 

Alles in allem gesehen hat der Vergleich Diamanten vs. Gold gezeigt, dass sowohl das Edelmetall als auch der Edelstein lukrative Anlagemöglichkeiten sind, um starke Einbrüche abzufedern. Generell raten wir allerdings dazu, einerseits nicht mehr als 20 Prozent Ihres Vermögens in Sachwerte zu investieren. Andererseits diesen Prozentsatz in verschiedene Anlagemöglichkeiten zu streuen.