Geld in Gold anlegen – das sollten Sie beachten

Kein anderes Metall übt eine solche Ausstrahlung auf den Menschen aus wie Gold. Bereits in der Antike gab es Schmuckstücke aus Gold, später wurde es über Jahrhunderte hinweg als beständiges Zahlungsmittel unersetzlich. Heute ist es neben der Schmuckproduktion hauptsächlich eine Wertanlage. In dieser Funktion hat es sich in Krisen- und Inflationszeiten bereits als äußerst wertbeständig bewährt.

Wann sollte man in Gold investieren?

Die Antwort lautet: Jederzeit. Es ist empfehlenswert, zur Risikostreuung stets einen Teil des eigenen Vermögens in physische Edelmetalle anzulegen. In Zeiten einer Inflation oder Währungsreform würde gedrucktes Geld nämlich seinen Wert komplett verlieren. Nicht aber so die Edelmetalle. Natürlich sollten Sie vor der Geldanlage den Kurs im Auge behalten. Doch gerade wer noch über keinerlei Goldreserven verfügt, sollte sich nicht unbedingt von einem höheren Kurs abschrecken lassen und zumindest einen kleinen Teil seines Vermögens in Gold anlegen. Ein hoher aktueller Goldkurs heißt nicht, dass der Kurs nicht mehr weiter steigen wird. Analysieren Sie die bisherige Entwicklung des Goldpreises, die Faktoren, die den Preis beeinflussen, und fragen Sie Experten um Rat.

Da Edelmetalle aber keine laufenden Gewinne abwerfen, sollten Sie nicht mehr als zehn bis zwanzig Prozent Ihres Vermögens investieren. In Zeiten niedriger Zinsen auf Geldanlagen – wie aktuell – lohnt sich eine Goldanlage aber in besonderem Maße, da dann die laufenden Gewinne für Sparguthaben etc. im Vergleich sehr gering sind und das höhere Risiko auf diese Anlagen den Zinsvorteil aufwiegt. Sie sollten aber nur dann in Gold investieren, wenn Sie sich dies auch leisten können. Denn eine Anlage in Gold ist eigentlich immer als langfristige Investition ausgelegt. Verwenden Sie deshalb nur finanzielle Mittel, die Sie aktuell auf der hohen Kante haben.

Zu welchem Zeitpunkt sollte man seine Goldreserven abstoßen?

Bei Gold handelt es sich in der Regel um eine langfristige Geldanlage. Üblicherweise wird es als Schutz vor Inflation und Krisen gekauft, Goldmünzen haben zudem oft einen Sammlerwert. Aus diesem Grund sollten Sie immer einen Teil Ihrer Reserven unangetastet lassen. Wer jedoch mit seiner Goldinvestition Geld verdienen möchte, sollte Gold dann kaufen, wenn der Kurs niedrig ist und verkaufen, wenn der Kurs gestiegen ist.

Wie hoch ist das Risiko beim Goldkauf?

Natürlich besteht immer das Risiko, dass der Goldpreis fällt und unter den Einkaufspreis rutscht. Das ist jedoch nicht dramatisch. Denn der Wert des Goldes ist bisher immer wieder gestiegen. Wie sich der Goldpreis entwickelt, kann niemand genau vorhersagen. Üblicherweise steigt er in Krisenzeiten stark an. So erreichte er infolge der Weltwirtschaftskrise im September 2011 sein historisches Allzeithoch von 1.920,65 US-Dollar pro Feinunze. Im Zuge der Griechenland-Krise sagten viele Experten deshalb wieder einen Anstieg des Goldpreises voraus. Dieser blieb allerdings aus. Im Gegenteil, der Kurs sank im Juli und August 2015 sogar unter die 1.100 US-Dollar Marke.

Diese Faktoren beeinflussen den Goldkurs

Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass der Preis für eine Feinunze Gold steigt oder fällt:

  • Wirtschaftskrisen: In Wirtschaftskrisen steigt der Goldpreis in der Regel, da sich die Menschen dann eine sichere Geldanlage suchen.
  • Niedrige Zinsen: Niedrige Zinsen begünstigen den Preis des Goldes, da Anleger dann lieber in Edelmetalle investieren, als sich mit niedrigen Zinsen zufrieden zu geben.
  • Währungseffekte: Da der Goldpreis in US-Dollar angegeben wird, sollten europäische Anleger das Euro-Dollar Verhältnis im Auge behalten.
  • Knappheit: Die Knappheit des Goldes macht es wertvoll.
  • Inflationsängste: In Zeiten hoher Inflation investieren Anleger gerne in Gold, um sich finanziell abzusichern.
  • Goldindustrie: Durch die Nachfrage der Schmuckindustrie wird der Preis beeinflusst.

Rentiert sich die Anlage in andere Edelmetalle?

Auch andere Metalle können für eine Geldanlage interessant sein. Neben Gold werden vor allem Silber, Platin und Palladium auf dem Edelmetallmarkt gehandelt. Im Gegensatz zu Gold werden diese Edelmetalle auch noch von anderen Faktoren beeinflusst. Denn diese drei Metalle werden in der Industrie eingesetzt, unter anderem in der Automobil- oder Medizinindustrie. Ihr Wert wird deshalb auch durch Krisen bzw. Aufschwünge in bestimmten Industriezweigen beeinflusst.

Wie sollte man investieren?

Wer sich für eine Investition in Edelmetalle entschieden hat, muss sich nicht nur zwischen Gold, Silber, Platin und Palladium entscheiden, sondern auch zwischen Barren und Münzen. Am sinnvollsten ist es, wenn Sie möglichst vielseitig investieren. Beispielsweise könnten Sie Ihre Geldanlage auf Gold konzentrieren, zusätzlich aber auch noch etwas Silber kaufen. Weiterhin ist es empfehlenswert in möglichst große Barren zu investieren. Diese sind nämlich im Verhältnis billiger. So ist beispielsweise ein 100 Gramm Barren immer preiswerter als zwei 50 Gramm Barren, da bei zwei Barren die Prägekosten höher sind. Zusätzlich sollten aber immer noch kleinere Barren oder Münzen gekauft werden. Diese können Sie leichter wieder verkaufen und bleiben somit liquide. Außerdem sollten Sie darauf achten, nur weltweit anerkannte Münzen, zum Beispiel Krügerrand oder American Eagle, zu kaufen. Nur dann können Sie sicher sein, dass Sie Ihre Münzen problemlos weiterverkaufen können. Zudem sollten Sie nur Produkte kaufen, die ein möglichst hohes Feingewicht haben. Sammlermünzen, die man häufig im Fernsehen kaufen kann, sollten mit Vorsicht behandelt werden. Für diese muss man nämlich mehr Geld als für eine gewöhnliche Münze bezahlen, jedoch kann niemand garantieren, dass man dieses zusätzliche Geld beim Weiterverkauf auch wieder einnimmt.