Palladiumpreis auf Rekordjagd

Palladium wird oftmals als kleiner Bruder des Platins bezeichnet. Das liegt vor allem daran, dass auch Palladium zur chemischen Gruppe der Platinmetalle gehört. Es wird industriell genutzt, vor allem als Katalysator für Ottomotoren. Preislich wurde es jahrelang von seinem großen Bruder übertroffen. Dies ändert sich jetzt allerdings, nachdem der Platinkurs in den letzten Jahren einen steten Abwärtstrend verzeichnen musste, während der Palladiumpreis steil nach oben schoss. Doch woher kommt diese Entwicklung?

Aufschwung durch Dieselskandal

Der Kurswechsel zwischen Platin und Palladium in den vergangenen Monaten ist vor allem auf den Dieselskandal zurückzuführen. Das hat einen einfachen Grund: Während Palladium vorrangig in Benzinmotoren zum Einsatz kommt, wird Platin überwiegend in Dieselmotoren verbaut. In Folge des Dieselskandals gerieten Dieselmotoren zunehmend in Verruf, wodurch die Nachfrage sank und der Platinkurs gedrückt wurde. Palladiumanleger konnten sich hingegen über eine entgegengesetzte Entwicklung freuen, da die Nachfrage nach Ottomotoren, und damit nach Palladium, stieg, was den Preis nach oben katapultierte. Experten gehen davon aus, dass es sich dabei nicht um einen kurzfristigen Trend, sondern um eine längerfristige Entwicklung handelt. Immerhin soll sich die Anzahl der Diesel-Fahrzeuge bis zum Jahr 2025 halbieren, was dem Palladiumpreis dauerhaft zugutekommen wird.

Die Entwicklung des Palladiumpreises in den vergangenen Jahren

Sein Allzeithoch erreichte das grau-schimmernde Edelmetall im Jahr 2001. Eine Unze war zu diesem Zeitpunkt stolze 1.090 Dollar wert. Auch damals war der hohe Preis auf den Boom in der Automobilindustrie zurückzuführen. Dieser Höchstwert wurde dem Edelmetall jedoch zum Verhängnis. Fahrzeughersteller stellten mehr und mehr auf alternative Materialien um, wodurch Nachfrage und Preis wieder sanken. Die Talfahrt dauert bis zum April 2003. Bis dahin war der Preis um über 86 Prozent auf 145 Dollar pro Unze gesunken. In den folgenden Jahren war der Preis sehr volatil. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Palladium als Industriemetall stark von Konjunkturaufschwüngen und Wirtschaftsflauten abhängig ist. Bis 2011 lagen die Höchstwerte zwischen 500 und 600 Dollar pro Feinunzen, ehe der jüngste Aufschwung den Palladiumpreis im Oktober 2017 erneut über die magische 1000-Dollar-Grenze hob. 

Auswirkungen für Anleger

Palladium ist aufgrund seiner Volatilität vor allem für geduldige Anleger geeignet. Kursschwankungen aufgrund von Konjunkturschwächen müssen in Kauf genommen werden. Dafür können in Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs, in denen sich Palladium aktuell befindet, hohe Gewinne generiert werden. Doch selbst jetzt kann es sinnvoll sein, Palladium zu kaufen, denn wie bereits erwähnt, gehen Experten durchaus davon aus, dass der aktuelle Trend bestehen bleibt. Der Palladiumkurs könnte dann noch weiter ansteigen.