Wie sieht die Goldgewinnung in der Zukunft aus?

Gold ist ein seltenes und limitiertes Gut, weshalb es sich in den letzten Jahrhunderten zu einer stabilen Krisenwährung entwickelt hat. Hinzu kommt, dass der Goldpreis seit 2016 unaufhörlich steigt, was wiederum die Gewinne der Anleger erhöht. Das Edelmetall ist allerdings nicht nur für diejenigen interessant, die Gold kaufen wollen, sondern ebenfalls für die Industrie – neben Schmuck wird Aurum unter anderem für den Bau von Handys und Computern verwendet. Die Folge ist eine steigende Nachfrage. Obwohl in immer abgelegeneren Gegenden nach neuen Goldvorkommen gesucht wird, befürchten Experten, dass die aktuellen Goldreserven innerhalb der nächsten 20 Jahre erschöpft sind. Forscher sind daher bereits seit Jahrzehnten damit beschäftigt, neuen Methoden zur Goldgewinnung in der Zukunft zu entwickeln.

Es gibt noch natürliche Goldvorkommen auf der Erde

Ein großer Teil des begehrten Edelmetalls befindet sich in der Erdkruste. Durch chemische und mechanische Abbaumethoden wird es bislang gefördert und anschließend gereinigt. So ist es möglich, die vorhandenen Goldspuren aus dem Gestein zu lösen. Das Problem besteht jedoch darin, dass dieses Vorgehen nur dann wirtschaftlich rentabel ist, wenn das Edelmetall in angereicherter Form vorliegt – was immer seltener der Fall ist. Da absehbar ist, dass das Vorkommen im Boden langsam zur Neige geht, haben sich Forscher nach einer Alternative umgesehen: Die Gewinnung von Gold im Meer.

Sekundäres Gold, auch fossile Seifen genannt, war einst der Traum von abertausenden Goldgräbern. Sie sammelten mühsam die Ablagerungen des Edelmetalls aus Flüssen – in den meisten Fällen mit geringem Erfolg. Mittlerweile hat die Forschung allerdings eine vielversprechendere Möglichkeit der Goldgewinnung in der Zukunft gefunden: In den Ozeanen befinden sich rund 20 Tonnen Gold in gelöster Form. Weiterhin wurde mittlerweile ein beachtliches Goldvorkommen heißen Quellen der Halbinsel Reykjanes entdeckt. Unklar ist jedoch, wie die Förderung erfolgen soll. Denn in einem Liter Meerwasser befindet sich lediglich ein Milliardstel Gramm Gold.

Gewinnung von Gold durch Recycling

Schmuck und Zahnersatz sowie viele Bestandteile technischer Geräte beinhalten Gold. Um die Reserven zu schonen, kann das Edelmetall entweder durch Goldschmiede umgearbeitet oder maschinell eingeschmolzen werden. Dies mag zwar bei der Goldgewinnung in der Zukunft nur ein sprichwörtlicher Tropfen auf dem heißen Stein sein, ist aber mit Sicherheit ein guter Anfang.

Goldabbau im Weltraum

Sowohl auf dem Mond als auch auf den knapp 11.000 erdnahen Asteroiden befinden sich viele Rohstoffe wie Nickel, Platin oder Palladium. Experten sind sich sicher, dass der Weltraum ebenfalls für die Goldgewinnung in der Zukunft eine immer größer werdende Rolle spielen wird. Forscher erhoffen sich zudem eine neue Quelle für verschiedene Materialien, die auf der Erde Verwendung finden. Die Planung hat bereits vor einigen Jahren begonnen – ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Um die Metalle abbauen zu können, sollen Raumstationen die Asteroiden „einfangen“ und in die Mondumlaufbahn ziehen. Im Anschluss fördern entweder Maschinen oder Astronauten das begehrte Edelmetall. Experten gehen davon aus, dass sie die Theorie bereits in den nächsten Jahren erfolgreich in die Praxis umsetzen können.

Weniger Gold bedeutet höhere Preise

Im Hinblick auf die Tatsache, dass aktuell jährlich rund 2.700 Tonnen des Edelmetalls gefördert werden, aber alle Möglichkeiten zur Goldgewinnung in der Zukunft noch begrenzt sind, sollten Anleger auch weiterhin Gold kaufen. Denn sobald die Ressourcen erschöpft sind, steigt ebenso wie der Seltenheitswert auch der Preis des Edelmetalls massiv an.