Gold-Dollar-Verhältnis – darum ist es für Anleger wichtig

Es gibt viele Faktoren, die beim Kauf und Verkauf von Gold eine Rolle spielen sollten, darunter zum Beispiel

  • Niedrige Zinsen
  • Steigende Inflation
  • Steigender/sinkender Goldkurs
  • Persönliche Liquidität

Ein weiteres Kriterium, das jedoch oftmals außer Acht gelassen wird, ist das Gold-Dollar-Verhältnis. Doch wie kann eine fremde Währung die Kaufentscheidung deutscher Anleger beeinflussen?

Der historische Gold-Dollar-Kurs

Bis ins Jahr 1971 galt in den Vereinigten Staaten von Amerika der sogenannte Goldstandard. Das bedeutet, dass eine Währung unmittelbar an den Wert des Goldes gebunden ist. Geld fungiert lediglich als ein Versprechen, sich für den aufgedruckten Betrag Gold von der Notenbank kaufen zu können. Mit dieser Tradition brach Präsident Richard Nixon im Jahr 1971. Durch den Vietnamkrieg war die Staatskasse stark belastet worden, denn zu viele Dollar waren gedruckt worden. Als dann das Vertrauen in die Währung sank, tauschten viele Anleger ihre grünen Scheine gegen Goldmünzen und -barren. Damit sein Land nicht sämtliche Goldreserven abgeben musste, löste sich der damalige Präsident vom Goldstandard und ebnete damit den Weg für das Gold-Dollar-Verhältnis, wie wir es heute kennen.

Das sagt das Verhältnis von Gold zu Dollar aus

Der US-Dollar ist die weltweit anerkannte Leitwährung. Aus diesem Grund werden Rohstoffe wie Erdöl, Kaffee und eben auch Edelmetalle auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt. Wenn ein Anleger also Gold kaufen möchte, ist seine Anlage, ohne dass er es direkt merkt, stark mit dem Dollarpreis verbunden. Denn der Wechselkurs von Euro in Dollar entscheidet mit, wie viel Gold er mit einem gewissen Betrag an Euro kaufen kann. Ist der Dollarpreis niedrig, kann auch von einem sinkenden Goldpreis ausgegangen werden und umgekehrt.

Was sollten Anleger nun beachten?

In der Regel liegt hinter der Absicht, Goldmünzen oder Goldbarren zu kaufen, der Wunsch nach einem langfristigen Werterhaltungsmittel. Dann sollte das Gold-Dollar-Verhältnis nur eine untergeordnete Rolle spielen. Doch Investoren, die ihr Gold verkaufen möchten, um dadurch Gewinne zu erzielen, sollten den Dollarkurs stets im Auge behalten. Denn wer seine Edelmetalle zu einem späteren Zeitpunkt wieder in Geld umtauschen möchte, der investiert nicht nur in Gold, sondern indirekt auch in den Dollar. Für den gewinnsuchenden Anleger sind also zwei Faktoren beim Verkauf wichtig:

  1. Der Goldkurs an sich, der durch Weltwirtschaftskrisen, niedrige bzw. hohe Zinsen, Inflation und andere Faktoren beeinflusst wird
  2. Der Dollarkurs, der durch einen amerikanischen Wirtschaftsaufschwung bzw. eine Rezession steigen oder fallen kann

Daher ist es gewinnbringend, wenn der Goldpreis hoch ist, oder das Gold-Dollar-Verhältnis höher ist als das Gold-Euro-Verhältnis. Das bedeutet nämlich, dass der Greenback stark ist und der Anleger mehr Euro im Umtausch erhält. Alternativ hilft auch ein schwächelnder Euro.