Platin – Anlage- und Industriemetall

Der Begriff Platin kommt von dem spanischen Wort Platina, was als Verkleinerungsformel von plata, also Silber, gilt. Lange Zeit wurde es nämlich als unnützes Nebenprodukt des Goldschürfens verachtet und wieder in die Flüsse geworfen. Heute gilt Platin als eines der wertvollsten und seltensten Metalle der Welt und wird neben Gold, Silber sowie Palladium meist als viertes Anlagemetall angeboten. Es ist nur sehr schwer zu fördern, weswegen die Feinunze teilweise teurer ist als eine Unze Gold. Im Gegensatz zu dem gelben Edelmetall wird es aber nicht nur für Schmuck und als Anlagemetall genutzt, sondern kommt auch in der Industrie zum Einsatz.

Vorkommen, Förderung und Eigenschaften

Bis ins 19. Jahrhundert hinein stammte die gesamte Menge an Platin aus Kolumbien. Dann wurde ein großes Platinvorkommen in Russland festgestellt, was dazu führte, dass Russland Förderland Nummer eins wurde. Heute wird das Edelmetall vor allem als Nebenprodukt der Kupfer- und Nickelproduktion in Südafrika, Russland, Kanada und den USA industriell gefördert. Es kommt meist als Gruppe gemeinsam mit Iridium, Osmium, Rhodium, Palladium und Ruthenium vor. Das silberglänzende Edelmetall hat eine höhere Dichte als Gold und Silber und ist deshalb schwerer. Außerdem ist es sehr korrosionsbeständig und hat die außergewöhnliche Eigenschaft, dass es Wasserstoff, Sauerstoff und andere Gase bindet.

So wird Platin verwendet

In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden erstmals Gebrauchsgegenstände und Schmuck aus Platinlegierungen hergestellt. Einige Jahre später fand das graue Metall Gebrauch in Telegrafengeräten und in Glühlampen. Aufgrund seiner chemischen Eigenschaften eignet es sich außerdem hervorragend für die Herstellung von Salpetersäure mit dem Ostwaldverfahren. Heute wird es in der KFZ-Technik als Katalysator gebraucht, kommt in der Zahnmedizin zum Einsatz oder wird in Laborgeräte verbaut. Auch wird immer noch Platinschmuck hergestellt, besonders groß ist der Markt in Asien. Gleichzeitig wird es in Barren gegossen oder zu Münzen geprägt, so dass man auch zu Anlagezwecken Platin kaufen kann. Anleger sollten vor einer Investition den Platinpreis beobachten und in einem günstigen Moment zuschlagen.