Welche deutschen Gold- und Silbermünzen gibt es?
Deutsche Gold- und Silbermünzen – welche gibt es?
In der Geschichte der deutschen Numismatik gab es die verschiedensten Münzen, darunter auch viele aus Gold und Silber. Diese besitzen einen deutlich höheren Materialwert als die sich im Umlauf befindlichen Euromünzen. Doch welche deutschen Gold- und Silbermünzen gibt es?
Deutsche Gold- und Silbermünzen im Laufe der Zeit
Bereits in der Antike wurden Münzen geprägt, in dieser Zeit meist aus Bronze. Die Römer setzten jedoch auch verstärkt Hartgeld aus Gold und Silber als Zahlungsmittel ein. Die bekanntesten sind der Aureus aus Gold und der Silberdenar, die zu Zeiten von Julius Cäsar im Umlauf waren. Aus diesen entwickelten sich schließlich die germanischen Münzen. Obwohl bereits vorher Münzen im heutigen Deutschland geprägt wurden, war es erst Karl der Große, der im Jahr 794 eine einheitliche Währung in seinem Reich schaffte, den Silberpfennig. Dieser verlor jedoch nach Karls Tod an Bedeutung. Denn das Reich zerfiel und jeder Herrscher prägte fortan wieder seine eigenen Münzen. Zu den bekanntesten zählen die folgenden:
Taler (Silber)
Gulden (Gold)
Heller (Silber)
Immer wieder gab es allgemein anerkannte Münzen, eine einheitliche Währungsreform blieb jedoch aus. Das änderte sich erst im Jahre 1871.
Mit der Gründung des Kaiserreichs wurde auch eine neue, einheitliche Währung eingeführt. Sie bestand aus der Mark und dem Pfennig. Die großen Geldstücke wurden aus Gold und Silber, kleinere Werte aus Kupfer und Nickel geprägt. Es handelte sich dabei zum Großteil um Kurantmünzen. Das bedeutet, dass der aufgedruckte Wert der Münze dem Materialwert entspricht. Nach der Goldmark wurden keine Gold- und Silbermünzen mehr ausgegeben, fortan waren nur noch Scheidemünzen im Umlauf. Bei diesen ist der aufgeprägte Wert geringer als der Materialwert, weil billigere Materialien verwendet werden. Die 1-Euro-Münze beispielsweise besteht aus einer Nickel-Messing- und einer Kupfernickel-Legierung.
Deutsche Gedenkmünzen aus Silber und Gold
Seit dem Jahr 1953 werden in Deutschland immer wieder Gedenkmünzen ausgegeben. Ihre Auflage ist limitiert und obwohl sie in Deutschland offiziell als Zahlungsmittel gelten, dienen sie eher Sammelzwecken. Die bekanntesten Gedenkmünzen sind wohl die 2-Euro-Erinnerungsmünzen, in Deutschland beispielsweise besitzt jedes Bundesland eine eigene. Immer wieder erscheinen aber auch Gedenkmünzen aus Gold und Silber. Zum Andenken an die Währungsreform wurde im Jahre 1953 die erste deutsche Gedenkmünze ausgegeben. Es handelte sich dabei um eine 5-DM-Münze aus Silber. In der Folge wurden bis 2001 einige weitere 5-DM- und 10-DM-Münzen aus Silber geprägt. Die erste deutsche Gedenkmünze aus Gold war die 2001 herausgegebene 1-DM-Goldmünze. Sie stellt eine Erinnerung an die Deutsche Mark dar, die über 50 Jahre lang die Währung der Bundesrepublik Deutschland darstellte.
Seit der Umstellung auf den Euro wurden immer wieder deutsche 10-Euro-Silbermünzen geprägt. Sie sollen an denkwürdige Ereignisse, wie die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, oder an berühmte Persönlichkeiten, wie beispielsweise Friedrich Schiller, erinnern. Der Silbergehalt in den Münzen variiert jedoch stark. Ab 2016 werden außerdem Gedenkmünzen mit einem Nennwert von 20 Euro ausgegeben. Sie bestehen ebenfalls aus Silber und thematisieren beispielsweise deutsche Märchen. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Wiedervereinigung wurde außerdem eine deutsche Silbermünze mit dem Nennwert von 25 Euro geprägt. Deutsche Goldmünzen existieren als 20-, 100- und 200-Euro-Münze.
Eignen sich Gedenkmünzen als Wertanlage?
Bei der Anschaffung von Gedenkmünzen steht üblicherweise der Spaß am Sammeln im Vordergrund. Als Wertanlage hingegen eignen sie sich in der Regel nicht, denn zusätzlich zum Materialwert muss man hier einen meist hohen Aufpreis bezahlen. Da die Auflagen jedoch in der Regel relativ hoch sind, ist die Chance, dass die Münzen im Laufe der Zeit stark an Wert zunehmen, sehr gering. Hinzu kommt, dass sie im Regelfall nicht aus reinem Edelmetall, sondern aus einer Legierung gefertigt werden. Im Falle eines Verkaufs bekommt der Anleger also oft nicht den Wert, den eine Münze gleichen Gewichts aus Feingold bzw. –silber erzielen würde. Historische Münzen können bei Sammlern zwar einen hohen Wert erzielen, doch auch sie eignen sich üblicherweise nicht als Wertanlage, da sie meist teuer gekauft werden müssen. Auf dem Markt erzielen dann in der Regel nur besondere Münzen einen hohen Preis, beispielsweise wenn sie eine geringe Auflage haben.
Wer eine sinnvolle Wertanlage sucht, sollte daher lieber Anlagemünzen kaufen. Bei diesen Goldmünzen bezahlt der Anleger bei einem zertifizierten Goldhändler nur den Materialwert, zusätzlich zu geringen Prägekosten. Da die Münzen aus reinen Edelmetallen bestehen, steigt ihr Wert mit zunehmenden Edelmetallkursen. Dadurch können Gewinne erzielt werden.